Evaluation Verkehrsversuch
Fahrradspur Cannstatt
Antrag: Wie wird der Verkehrsversuch an der König-Karl-Straße evaluiert?
Seit dem 12. April wurde in der König-Karl-Straße eine Umweltspur eingerichtet, die das Ziel haben soll, das Angebot für Radfahrer in diesem Bereich zu verbessern und eine sichere und durchgängige Führung anzubieten.
Wir haben stets vor den Auswirkungen einer solchen Umweltspur an dieser Hauptverkehrsader gewarnt. Zum einen handelt es sich um eine sehr stark befahrene Straße, für die es kaum alternative Routen gibt. Es wird sich dort deshalb die gleiche Verkehrsmenge auf noch weniger Platz stauen, was zu einer verlängerten Fahrtzeit und mehr CO2-Emissionen führen wird. Zum anderen haben wir darum gebeten, mit dem Verkehrsversuch zumindest so lange zu warten, bis der Leuzeknoten voll in Betrieb genommen wird. Erst dann kann abgesehen werden, wie sich die Verkehrsströme an dieser wichtigen Verkehrsachse entwickeln werden.
Die Sicherheit von Fahrradfahrern an dieser Stelle als Hauptargument anzuführen, halten wir für nicht sinnvoll. In fünf Jahren wurden 20 Fahrradunfälle gemeldet, also 4 Fahrradunfälle pro Jahr. Wir möchten natürlich auch die Sicherheit von Fahrradfahrern erhöhen, doch sehen wir bei dieser Verkehrsmaßnahme die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben. Sicherlich hätten andere Maßnahmen ergriffen werden können, um die Sicherheit zu erhöhen. Zudem gehört es auch zur Wahrheit, dass es zu Unfällen kam, weil Fahrradfahrer vermutlich widerrechtlich auf der falschen Seite in Richtung Mercedesstraße gefahren sind.
Als CDU-Gemeinderatsfraktion stehen wir für eine faktenbasierte Verkehrspolitik, die sich an den Bedürfnissen der Bürger dieser Stadt orientiert. Unsere Bewertung des Verkehrsversuchs wird ergebnisoffen auf Basis der Evaluation des Verkehrsversuchs vorgenommen. Für eine objektive Evaluation müssen folgende Fragen und Faktoren berücksichtigt werden.
Wir beantragen:
1.) Die Stadtverwaltung gibt im Frühherbst einen Zwischenstand über den Verkehrsversuch im Bezirksbeirat Bad Cannstatt und im STA und erläutert das Evaluationskonzept. Hier würde uns u.a. interessieren, welche Stakeholder in den Prozess eingeladen werden.
2.) Einen Bericht über die in der Vergangenheit entstandenen Unfälle und aus welchem Grund diese entstanden sind?
3.) Die Verkehrserhebung zum Autoverkehr soll messen:
- Wie viele Autofahrer nutzen durchschnittlich zu den Spitzenzeiten die König-Karl-Straße?
- Inwiefern sich die Durchfahrtszeit für einen PKW durch die König-Karl-Straße verändert hat und dabei soll auch der Rückstau zur Mercedesstraße und zur König-Karls-Brücke berücksichtigt werden.
- Wie viel CO2-Emissionen durch eine Veränderung der Durchfahrtszeit pro Auto durchschnittlich etwa entstehen.
- Wie oft die U-Bahn außerplanmäßig halten muss, weil sich Staus in die Kreuzung hinein bilden.
4.) Die Verkehrserhebung zum Fahrradverkehr soll messen:
- Wie viele Fahrradfahrer nutzen durchschnittlich zu den Spitzenzeiten die König-Karl-Straße?
- Gab es eine Verlagerung des Radverkehrs vom Neckartal-Radweg hin zur Route über den Wilhelmsplatz?
- Wie viele Unfälle sind in dem Bereich entstanden und aus welchem Grund sind diese entstanden?
5.) Welche alternativen Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheit für Fahrradfahrer wären möglich (Sicherheitsspiegel; deutliche Kennzeichnung der Fahrradspur im Eisenbahntunnel, etc.)?
Antragssteller: Beate Bulle-Schmid / Alexander Kotz / Dr. Carl-Christian Vetter / Leonard Rzymann / Dr. Markus Reiners
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