E-Diesel


Städtische Flotte

Interfraktioneller Antrag: CO2-Ausstoß in Stuttgart schneller reduzieren - mit dem Kraftstoff HVO100 im kommunalen Fuhrpark

Bis 2035 will die Landeshauptstadt klimaneutral sein. Für dieses Ziel müssen alle Optionen genutzt werden, besonders solche, die geringen zeitlichen Aufwand und kaum Kosten für geänderte Infrastruktur, Umrüstung oder Neuanschaffung verursachen. Alle Diesel-Fahrzeuge im städtischen Fuhrpark und bei ihren Tochterunternehmen mit dem Kraftstoff HVO100 und bei Verfügbarkeit mit steigenden Anteilen E-Diesel zu betanken ist so eine einfache Lösung.

HVO100 ist ein synthetischer Dieselkraftstoff, hergestellt aus Rest- und Abfallstoffen (Hydrotreated Vegetable Oil). Seit 29. Mai 2024 ist dieser als Reinkraftstoff auch an öffentlichen Tankstellen in Deutschland erhältlich. HVO100 reduziert bis zu 90 Prozent CO2-Emissionen gegenüber herkömmlichem Diesel.

Auch das Land Baden-Württemberg sieht die Vorteile und hat im Projekt „reFuels – Kraftstoffe neu denken“/Strategiedialog Automobilwirtschaft die positiven Anwendungseigenschaften und Emissionen herausgearbeitet und weist darauf hin, dass für HVO100 keine andere Tankinfrastruktur notwendig ist. Zudem setzt sich das Land bei Bund und EU dafür ein, HVO100 geringer zu besteuern.

Zahlreiche Kommunen nutzen bereits HVO100 und haben eigene Tankanlagen dafür umgewidmet. Im Landkreis Konstanz wurde bspw. im Rahmen des Klimaschutzkonzepts im März 2024 eine Testphase zur Umstellung des Regionalbusverkehrs von Diesel auf HVO durchgeführt. Im Zeitraum März bis Juli 2024 wurden rund 600.000 Liter HVO verbraucht, woraus eine Reduktion von 1452,05 Tonnen CO2 resultiert. Gegenüber einer ganzheitlichen Betrachtung anderer Lösungen sind die CO2-Vermeidungskosten mit 0,5 -0,15 EUR/pro Liter äußerst gering.

Die technischen Eigenschaften von HVO100 sind die gleichen wie bei GTL, der schon seit vielen Jahren von der SSB aus Gründen der Luftreinhaltung genutzt wird. Auch dieser Vorteil würde sich auf den weiteren Fuhrpark der Stadt Stuttgart ausweiten. Beim Fuhrpark der Stadt und aller Tochterunternehmen wie AWS, Stadtwerke Stuttgart oder SSB ließen sich mit HVO 100-Kraftstoff sofort tausende Tonnen CO2 einsparen.

Wir beantragen:

1.) Die Stadt schafft die Beschaffungsvoraussetzungen für den Einkauf und die Bevorratung von regenerativem Diesel.

2.) Bei der nächsten Ausschreibung von Dieselkraftstoff für eigene Tankanlagen wird HVO100 ausgeschrieben.

3.) Auch an öffentlichen Tankstellen sollen städtische Fahrzeuge bevorzugt mit HVO betankt werden, sofern dieser Kraftstoff verfügbar ist.

4.) Die Stadt prüft und berichtet im Gemeinderat, in wie weit die Nutzung von HVO100 bei der Ausschreibung von Baumaßnahmen und Verkehrsdienstleistungen bevorzugt berücksichtigt werden kann.

5.) Bei städtischen Netzersatzanlagen (Notstromgeneratoren) wird zukünftig HVO100 eingesetzt, da dieser Treibsoff im Gegensatz zu fossilem Diesel resistent gegen bakteriellen Befall (Dieselpest) bei längerem Nichtbetrieb ist

6.) Die Stadt berichtet, wie viele Liter Diesel die städtischen Fahrzeuge pro Jahr verbrauchen und wie viel Tonnen CO2 durch Umstellung auf HVO100 einsparen ließen.

7.) Die Stadt stimmt sich mit den Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ab, wie die SSB ihre Fahrzeugflotte schnellstmöglich von GTL und fossilem Diesel auf den Betrieb mit HVO100 umstellt.

Antragssteller: Alexander Kotz / Leonard Rzymann

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Hier finden Sie den Antrag zum Downloaden:

Antrag als PDF (49,5 KiB)

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