Endometriose


Aufklärungskampagne

Interfraktioneller Antrag: Endometriose: mit Informationsveranstaltung in Stuttgart aufklären

Für reine Frauenkrankheiten wird weiterhin zu wenig getan. Endometriose betrifft mindestens zwei Millionen Menschen in Deutschland. Doch in der Medizin wird das systematisch vernachlässigt – wie so oft haben Frauen das Nachsehen. Viele erhalten die Diagnose erst nach vielen Jahren – im Durchschnitt vergehen sieben bis zehn Jahre bis zur Diagnosestellung. Symptome wie starke Menstruationsschmerzen werden häufig nicht ernst genommen oder falsch eingeordnet, was zu langen Leidenswegen führt.

Eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Bayern1 zeigt die Dringlichkeit deutlich: Zwei Drittel (66 Prozent) der menstruierenden Frauen im Alter von 14 bis 50 Jahren leiden unter Regelschmerzen, 27 Prozent von ihnen müssen bei jedem Zyklus Schmerzmittel einnehmen. 17 Prozent meldeten sich im vergangenen Jahr deshalb mindestens einmal krank. Besonders alarmierend ist: 43 Prozent der betroffenen jungen Frauen (14 bis 35 Jahre) fühlen sich von ihren Schmerzen belastet, wissen aber nicht, wie sie damit umgehen oder ihre Situation verbessern können.

Trotz dieser weit verbreiteten Beschwerden ist das Wissen über mögliche Ursachen gering. In der gleichen Umfrage konnten 85 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen keinen einzigen möglichen Grund für starke Menstruationsschmerzen nennen. Nur 34 Prozent der Frauen und 8 Prozent der Männer nannten Endometriose als möglichen Auslöser. 42 Prozent der Befragten hatten noch nie von Endometriose gehört oder wussten nicht, dass sie unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen kann.

Dabei kann die Erkrankung schwerwiegende Folgen haben: starke chronische Schmerzen, psychische Belastung, eingeschränkte Lebensqualität und in Einzelfällen auch die Anerkennung als Behinderung. Frühzeitige Aufklärung und Diagnostik sind entscheidend – heute stehen erste niedrigschwellige Testverfahren zur Verfügung, etwa Speicheltests, die Hinweise auf Endometriose geben können.

Neben der Information der Öffentlichkeit braucht es auch eine stärkere Sensibilisierung des medizinischen Fachpersonals. Noch immer ist es nicht selbstverständlich, dass ärztliches Fachpersonal und andere Gesundheitsberufe über fundiertes Wissen zu Endometriose verfügen.

Der 29. September 2025 – der Internationale Tag der Endometriose – bietet eine passende Gelegenheit, das Thema öffentlich sichtbar zu machen. Eine Informationsveranstaltung in Kooperation mit dem Klinikum Stuttgart und dem Gesundheitsamt kann hier wichtige Impulse setzen – und ein notwendiges Zeichen für mehr gesundheitliche Gerechtigkeit.

Wir beantragen:

1.) Die Stadt Stuttgart richtet am 29. September 2025, dem Internationalen Tag der Endometriose, eine Informationsveranstaltung zur Aufklärung über Endometriose aus. Sie soll in Kooperation mit dem Klinikum Stuttgart und dem Gesundheitsamt im Stuttgarter Rathaus stattfinden.

2.) Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart spricht sich mit diesem Beschluss ausdrücklich dafür aus, dass Endometriose umfassender in der medizinischen Aus- und Weiterbildung berücksichtigt wird. Mit der Annahme dieses Antrags setzt die Stadt Stuttgart ein politisches Zeichen gegenüber dem Bund, insbesondere dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, und fordert, Endometriose flächendeckend als verpflichtenden Bestandteil der medizinischen Curricula zu verankern.

Antragssteller: Bianka Durst / Marjoke Breuning / Anita von Brühl / Isabelle Weichselgartner

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Hier finden Sie den Antrag zum Downloaden:

Antrag als PDF (52,5 KiB)

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