Hitzeschutz
Antrag: Kurzfristig wirksamer Hitzeschutz für öffentliche städtische Liegenschaften
Die CDU-Fraktion begrüßt ausdrücklich, dass die Stadtverwaltung mit dem Hitzeaktionsplan (0649/2025 MV) eine umfassende Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels vorgelegt hat. Besonders anzumerken sind die klar definierten Ziele, die strukturierte Herangehensweise sowie die breite Beteiligung verschiedener Fachbereiche, die den hohen Stellenwert des Themas innerhalb der Stadtverwaltung deutlich machen.
Positiv hervorzuheben sind auch die geplanten Maßnahmen im öffentlichen Raum, etwa zusätzliche Trinkbrunnen, die Ausweisung sogenannter „kühler Orte“ oder die bessere Information der Bevölkerung über Gesundheitsrisiken durch Hitze. Diese Herangehensweise zeigt, dass Hitzeschutz nicht nur verwaltungsintern mitgedacht, sondern aktiv so gestaltet wird, dass er für die Stadtgesellschaft konkret erlebbar wird.
Gleichzeitig sehen wir mit Sorge, dass viele der vorgesehenen Maßnahmen, insbesondere bauliche Anpassungen und Umgestaltungen, erst mittelfristig oder langfristig Wirkung entfalten werden. Begrünungen oder Umbauten sind wichtig – doch die Auswirkungen der Hitze sind bereits heute spürbar und treffen besonders Kinder, ältere Menschen und andere gefährdete Gruppen.
Aus Sicht der CDU-Fraktion ist daher ein Ergänzungsprogramm erforderlich, das kurzfristig greift und unmittelbar Entlastung schafft. Vorrangig sind dabei Schulen und Kindertageseinrichtungen zu berücksichtigen, in denen bereits einfache Maßnahmen – wie funktionierende Sonnenschutzsysteme oder eine verbesserte Durchlüftung – schnell spürbare Verbesserungen erzielen können. Auch in den städtischen Verwaltungsgebäuden besteht Handlungsbedarf, da die deutliche Mehrheit der Büroarbeitsplätze bislang unzureichend vor sommerlicher Überhitzung geschützt ist.
Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass sich im Bestand der Stadt zahlreiche Gebäude befinden, die unter Denkmalschutz stehen. Auch für diese besonders sensiblen Objekte müssen Lösungen gefunden werden, um kurzfristig wirksamen Hitzeschutz zu ermöglichen – im Einklang mit denkmalrechtlichen Vorgaben und unter Berücksichtigung technischer Machbarkeit. Der Erhalt historischer Bausubstanz und wirksamer Gesundheitsschutz müssen hierbei Hand in Hand gehen.
Wir erwarten konkrete Vorschläge der Verwaltung, wie kurzfristig realisierbare Maßnahmen – etwa durch außenliegenden Sonnenschutz, mobile oder stationäre Klimageräte sowie effiziente Lüftungskonzepte – zügig umgesetzt werden können.
Im nächsten Ausschuss für Klima und Umwelt soll die Stadtverwaltung deshalb darlegen, welche kurzfristigen baulichen Hitzeschutzmaßnahmen bereits an welchen Standorten umgesetzt wurden oder prioritär geplant sind und welche weiteren Schritte in naher Zukunft vorgesehen sind. Mit dem Hitzeaktionsplan liegt eine wertvolle langfristige Grundlage vor – nun braucht es ergänzend den entschiedenen Fokus auf kurzfristige Schutzmaßnahmen in öffentlichen städtischen Liegenschaften.
Der Schutz der Gesundheit von Kindern, älteren Menschen, vulnerablen Gruppen und den Mitarbeitern der Stadt duldet keinen Aufschub. Die CDU-Fraktion setzt auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Verwaltung, um Hitzeschutz nicht nur strategisch zu planen, sondern bereits mit einfachen Mitteln spürbare Verbesserungen zu erreichen.
Wir beantragen im nächstmöglichen Ausschuss für Klima und Umwelt einen Bericht der Stadtverwaltung zu folgenden Punkten:
1.) Welche baulichen Hitzeschutzmaßnahmen in städtischen öffentlichen Liegenschaften – insbesondere in Schulen, Kindertageseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen sowie Verwaltungsgebäuden – konkret geplant und priorisiert sind, und wie dabei mit denkmalgeschützten Gebäuden umgegangen wird, in denen bauliche Maßnahmen besonderen Anforderungen unterliegen,
2.) welche Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und welche weiteren Vorhaben kurzfristig zur Umsetzung vorgesehen sind,
3.) welche finanziellen Mittel hierfür im aktuellen Doppelhaushalt zur Verfügung stehen, welcher Anteil davon bereits verausgabt wurde und mit welchem Budgetrahmen die Verwaltung im kommenden Doppelhaushalt plant.
Antragssteller: Anita von Brühl / Michael Warth / Klaus Wenk / Dr. Klaus Nopper / Leonard Rzymann
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