Urban Sandwich
Autohof Wangen
Antrag: "Urban Sandwich" in der Sackgasse?
"Urban Sandwich" so heißt ein Projekt vom Amt für Stadtplanung und Wohnen in Kooperation mit der Abteilung Wirtschaftsförderung, welches sich mit der Steigerung der Flächeneffizienz durch Stapelung gewerblicher Nutzungen beschäftigt. Leider sind seit der letzten Mitteilungsvorlage 389/2020 schon
mehr als zwei Jahre vergangenen. Da wir in Erfahrung gebracht haben, dass nur noch ein Standort der ursprünglich fünf untersuchten für das "Urban Sandwich" infrage kommt, wollen wir einen aktuellen Bericht zum Sachstand des Projekts.
Nach unserem Kenntnisstand soll nur noch der SVG-Autohof Wangen, welcher hauptsächlich über die B10 angefahren wird, eine mögliche Variante darstellen. Dieser Autohof – für die Logistik ungemein wichtig – bietet aktuell 85 Lkws und 40 Pkws Platz, dazu beheimatet er den ersten Schnellladepark
der Landeshauptstadt.
Nach Gesprächen mit dem Betreiber SVG, – welcher uns beeindruckende Zukunftsvisionen für den Standort präsentieren konnte (Planung eines hochmodernen Logistik-Hubs) – mussten wir verwundert im Protokoll notieren, dass zeitnahe zukunftsgerechte Investitionen durch die SVG an Bürokratie und Schwerfälligkeit der Stadtverwaltung scheitern sollen.
Wir sagen ganz klar, dass Bürokratie dieses Projekt nicht ausbremsen darf, da gerade die Logistik in Kombination mit anderen Gewerbeformen einen echten Mehrwert für Stuttgart in der Zukunft schaffen könnte: auf Ebene-null Parkplätze für die von der B10 ankommenden Lkws und Pkws, Tankstelle und Ladesäulen, in den nachfolgenden Ebenen unterschiedliche Gewerbetreibende, welche den Vorteil der optimalen Logistik vor Ort nutzen könnten. Das am Gelände angrenzende Gleisbett bietet zudem ungeahnte Möglichkeiten, könnte hier in naher Zukunft Logistik direkt von einem zentralen
Knotenpunkt auf die Schiene verlagert werden.
Für ein Vorankommen des Projekts scheinen aber auch speziell die Interessen der Wilhelmsschule (Vergrößerung des Pausenhofes) ein zusätzlicher Hinderungsgrund zu sein. Laut SVG beharrt die Stadt für ein Entgegenkommen beim Bauvorhaben starr auf der Übernahme von Flächen des Autohofs zugunsten eines größeren Pausenhofs.
Zum Thema Wilhelmsschule signalisierte uns die SVG in den Gesprächen große Kompromissbereitschaft. Beispielweise könnte die Schule ihre Lehrerparkplätze auf das Grundstück des Autohofs verlagern, wodurch eine Fläche auf dem Areal der Wilhelmsschule frei werden würde. Noch interessanter war der innovative Vorschlag, den Pausenhof auf dem angedachten neuen Logistik-Hub zu verwirklichen.
Um das Projekt "Urban Sandwich" schnellstmöglich aus der Sackgasse zu holen, bitten wir die Stadtverwaltung in einem kommenden Stadtentwicklungsausschuss über folgende Fragen zu berichten:
01.) Wie ist der aktuelle Sachstand beim Projekt "Urban Sandwich" und wie sieht die weitere Vorgehensweise der Stadtverwaltung aus?
02.) Welche Interessenskonflikte bestehen zwischen der Wilhelmsschule und dem Autohofbetreiber SVG und warum konnten diese Probleme bisher nicht gelöst werden?
03.) Die Stadtverwaltung bietet der SVG im Stadtentwicklungsausschuss die Möglichkeit, ihr Projekt dem STA vorzustellen.
04.) Das Thema "Urban Sandwich" würde sich eigentlich für den Unterausschuss "Gewerbeflächen" anbieten, welcher leider seit langer Zeit nicht mehr tagt. Hat die Verwaltung für diesen Ausschuss in der Zukunft wieder Termine in Planung?
Antragssteller: Alexander Kotz / Beate Bulle-Schmid / Dr. Carl-Christian Vetter / Bianka Durst / Nicole Porsch / Fritz Currle / Ioannis Sakkaros
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