Vor Ort
Superblock
Amtsblatt 35/2024
Vor-Ort-Aktion zum Superblock
Mit den Bürgern aus dem Superblock in den Austausch zu treten und ihre Sicht auf den Verkehrsversuch einzuholen – das war das Ziel unserer Vor-Ort-Aktion in der Augustenstraße am 23. November. Durch Plakate und Flyer haben wir im Voraus auf unsere Veranstaltung aufmerksam gemacht und die Resonanz war überwältigend. Sehr viele Anwohner kamen zu unserem Stand, um uns ihre Perspektive auf den Superblock mitzuteilen.
Dabei erhielten wir überwiegend negative Rückmeldungen zu verschiedensten Auswirkungen des Verkehrsversuchs. Anwohner berichteten vor allem über eine drastische Verschärfung der Parksituation. Durch den Wegfall vieler Parkplätze und Sperrungen von Straßenabschnitten würde man viel länger brauchen, um einen Parkplatz zu finden. Das koste nicht nur Zeit, sondern verursache auch mehr CO2-Emissionen, was ja sicherlich nicht im Interesse eines „grünen Verkehrsversuchs“ sei.
So berichtete eine Frau im Rollstuhl, die aus Vaihingen zu einem Friseur-Termin in die Augustenstraße gekommen ist, dass sie sich mittlerweile überlege, ob sie zukünftig noch zu ihrem Stammfriseur im Westen gehen kann. Es sei einfach zu stressig, einen Behindertenparkplatz innerhalb des Superblocks anzusteuern.
Dieses Beispiel zeigt, wie stark auch die Gewerbetreibenden unter dem Verkehrsversuch leiden. Je nach Lage und Geschäft wurde von 10-30 % Umsatzeinbußen gesprochen. Ein Kioskbesitzer hat sein Geschäft direkt hinter einer neu eingerichteten Diagonalsperre, also einer Unterbrechung der Straße für Autofahrer, die fortan nur noch von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden kann. Unseren Stadträtinnen hat er erklärt, dass er auf den Durchgangsverkehr angewiesen ist, weil er von vielen Käufern besucht wurde, die kurz angehalten haben, um sich eine Zeitung oder einen Kaffee mitzunehmen.
Aufgrund der uns übermittelten Meinungen zum Superblock sehen wir uns in unserer Position gestärkt. Der Superblock mag in einigen Bereichen zu einer Verkehrsberuhigung führen, doch insgesamt überwiegen für die Anwohner ganz klar die Nachteile. Im Ausschuss für Stadtentwicklung haben wir eine Anwohnerbefragung nach dem Verkehrsversuch gefordert, die über die Fortführung des Superblocks entscheidet. Die grün-linke Mehrheit hat eine direktdemokratische Entscheidung leider abgelehnt. Das sagt viel über das Politikverständnis dieser Fraktionen aus.
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